Qasim Ayesh - Artas

Kategorie: Kampagne Geschichten der Bauern Erstellt: 30. April 2015

Qasim Ayesh 2015

Das Qasim ein willensstarker, durchhaltefähiger junger Mann ist, erkennt man auf den ersten Blick. Letztes Jahr hat er sich dafür entschieden, die Schule abzubrechen und sich komplett auf die Arbeit auf dem Feld zu konzentrieren. Dies nicht zuletzt, weil ihm die Arbeit auch mehr Spass bereitet als die Schule.Auch können von diesem Land und was darauf wächst die Leute um ihn herum ernährt werden. Zudem findet es Qasim wichtig, die Arbeit, welcher seine Vorfahren schon nachgegangen sind, fortzuführen und aufrechtzuerhalten. Nicht zuletzt, weil im Koran geschrieben steht, dass die Leute sich um ihr Land und kümmern und es beschützen sollen.So bewirtschaftet er nun zusammen mit seinem Vater Qasim nun das Land.
Seine Arbeit besteht darin, Terrassen zu bilden, Pflanzen darauf anzubauen und deren Früchte zu ernten. Unter anderem wachsen bei ihnen Zucchini, Tomaten, Gurken und verschiedene Früchte. Und natürlich Olivenbäume.

Qasim kommt aus dem Dorf Artas. Das Feld, welches die Familie besitzt, liegt in Khalat al-Nahla, im Süden von Bethlehem und östlich der illegalen Siedlung Efrat. Seit zwei Jahre habenQasim und andere Bauern einen neuen Nachbarn: einen radikalen jüdischen Siedler namens Sinan. In 2012 hisste Sinan die israelische Flagge auf palästinensischem Land und baute dort eine kleine Hütte. Seitdem gehört das Land Sinan, oder er hat es zumindest zu seinem Land gemacht. Obwohl dies eine illegale Handlung ist, die Israelische Regierung versorgt in mit Elektrizität und mit einem Telefonanschluss. Die Palästinenser haben auf ihren Feldern weder Zugang zu Elektrizität noch es es ihnen erlaubt, auf ihrem Land irgendetwas zu errichten.

Letztes Jahr entwurzelte die Armee 300 Olivenbäume auf den Feldern von Khalat al-Nahla und zerstörte das Haus von Qasim und seinem Vater. Als Antwort auf den Krieg in Gaza 2014, hat die israelische Regierung eine Strasse von Sinans Hütte zur Siedlung Efrat gebaut. Das Ausbauen von Sinans Zuhause ist Teil des Plans der israelischen Regierung auf diesem Land eine neue Siedlung zu errichten.

Qasim hat nicht selten direkte Konfrontationen mit den Siedlern und den Soldaten. Die israelische Menschenrechtsorganisation Bt'selem gab ihm eine Kamera um die illegalen Aktionen der Siedler und der Armee zu filmen und zu dokumentieren. Diese Kamera hat Qasim immer bei sich. Seine Bilder und Aufnahmen werden von Bt’selem in deren Reporten über die Entwicklung dieser Region verwendet.