Im Jahre 2002 startete die JAI die Olivenbaum Kampagne, welche den Bauern Olivenbaum-Setzlinge zur Verfügung stellt. Diese werden gesponsert von Prviatpersonen sowie von verschiedenen YMCA, YWCA, Kirchen, kirchlichen Institutionen, Menschenrechtsorganisationen und Interessengruppen aus der ganzen Welt. Sie alle wollen mit diesem Solidaritätsakt einen Beitrag leisten um die "Hoffnung am Leben zu erhalten". Es werden diejenigen Bauern unterstützt, welche unter der israelischen Politik zu leiden haben. Ihnen wurde das Land beschlagnahmt und unter Drohung weggenommen. Die gesponserten Bäume werden dort im besetzten Westjordanland und im Gazastreifen gepflanzt, wo sie entwurzelt oder zerstört wurden oder wo die Felder bedroht sind. Die Bedrohung erfolgt durch die israelische Miltärbesetzung, wenn Land für die israelische Apartheidsmauer oder Siedlungen gebraucht wird.
"Aus Sicherheitsgründen", das ist die Entschuldigung der Isreaeli für das Entwurzeln der Bäume, während in Wirklichkeit die palästinensischen Olivenbäume für die Erweiterung israelischer Siedlungen und deren Strassen sowie für den Bau der Apartheidmauer weichen müssen. Die Zerstörung der Bäume ist das Resultat der Gewalt der Israelis im besetzten Westjordanland.
Seit dem Jahre 2001 hat Israel durch seine Militär und die Siedler im Westjordanland und im Gazastreifen hunderttausende Olivenbäume entwurzelt, verbrannt und zerstört, welche den palästinenisischen Bauern und Grundbesitzern gehören. Die meisten dieser Bäume haben hunderte und tausende von Jahren überlebt. Wir wissen, dass wir weder das Leben eines solchen Olivenbaumes noch die Geschichten und das Leben um sie herum ersetzen können. Aber wir versuchen solche barbarischen, unverantwortlichen und leichtsinnigen Praktiken durch ein Zeichen der Hoffnung für die zukünftigen Generationen zu überwinden.
Die JAI nimmt Anteil an den Geschichten der Bauern und an den Berichten der israelischen Angriffe auf palästinensisches Land, auf Bauern oder auf Olivenbäume. Auch diejenigen Bäume, welche von der Kampagne gepflanzt wurden, werden beobachtet. Wenn israelische Verstösse im Zusammenhang mit den Olivenbäumen festgestell werden, informiert die JAI die Partner, Sponsoren und Freunde und bitte sie, entsprechend zu handeln.
Daher ist die Kamapagne auch ein Bildungs- und Lobbyierungsmittel um der Politik der fortwährenden Beschlagnahmung des Landes entgegenzuwirken. Zudem ist die Kampagne auch ein Entwicklungswerkzeug für die Bauern, da sie weiterhin auf ihrem Land bleiben können und so hilft die Lebensgrundlage zu stabilisieren.
Die Kampagne ist ein stetig wachsendes Netzwerk von Freunden und Partnern, welche sich entschieden haben, die Hoffnung am Leben zu erhalten. Sie arbeiten alle daran das Bewusstsein über Palästina zu stärken und andere dazu zu ermutigen sich mit dem Sponsoring einer Olivenbaum-pflanzung zu engagieren. Netzwerke der Kampagne gibt es in den Niederlanden, Norwegen, Dänemark, Schweden, Japan, Grossbritannien, Schweiz, USA, Irland und in vielen weiteren Ländern.
Das jährliche Ziel der Kampagne ist es, rund 350 neue Sponsoren zu gewinnen und die Neubepflanzung von 8,000 neuen Olivenbäume zu ermöglichen.
Die bisher gepflanzten Bäume haben den Bauern geholfen auf ihrem Land standhaft zu bleiben gegen die ungerechte israelische Militärpraxis. Noch wichtiger ist aber, dass sich Personen aus der ganzen Welt engagieren und sich bewusst werden, was in Palästina geschieht.
Trotz der Zerstörung der Grundlagen ihrer Existenz und trotz der zunehmenden Gewalt im Heiligen Land engagieren sich Frauen, Männer und Kinder ohne Gewalt für den Wiederaufbau ihrer Gesellschaft und Strukturen. Sie brauchen Ihre Unterstützung und Beteiligung.
Für den Betrag von USD $ 20 werden Sie zu einem Olivenbaum-Sponsor. Das Sponsoring umfasst die Kosten für die junge Pflanze, den Vertrieb und die Bepflanzung. Zudem werden die Bauern über die besten Techniken der Olivenbaumpflege und die Verbesserung der Produktion informiert. Im Betrag ist auch ein offizielles Zertifikat inbegriffen sowie ein Plakette mit dem Namen des Sponsors, welches beim Olivenbaum-Feld angebracht wird. Es werden drei Jahre alte, robuste Pflanzen verwendet. Um das Überleben der Pflanzen zu optimieren, werden sie mit landwirtschaflichen Röhren geschützt. Diejenigen Felder, welche Zugang zu Wasser haben, werden mit Rohren bewässert.
Jeder Sponsor erhält ein Zertifikat von der JAI oder der Partnerorganistion des jeweiligen Landes. Zusätzlich wird auf dem Gebiet in welchem die Bäume gepflanzt werden eine Plakette mit dem Namen des Sponsors angebracht. Die Liste der Sponsoren steht online zur Verfügung. Wenn Sie Ihren Namen eingeben, sehen Sie wo Ihr Baum gepflanzt wird oder wurde. Sie können uns auch einfach per Email anfragen: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Der Olivenbaum gilt im ganzen Mittelmeerraum als Quelle für den Lebensunterhalt und die Nahrung. Etwa 1000 km2 des palästinensischen Landes sind mit Olivenbäumen bepflanzt. Durchschnittlich produziert ein Olivenbaum 9 kg Oliven, die wiederum zu 2l Olivenöl verarbeitet werden können. Olivenöl ist ein vielseitig gebrauchtes Produkt, welches als Lebensmitel, sakramentisches Öl, Brennstoff oder als Bestandteil medizinischer Salben verwendet werden kann. Der Olivenbaum ist schlicht und genügsam; er wächst auf magerem Boden, bringt kostbare Früchte hervor und kann mehr als tausend Jahre alt werden. Geschichtlich bedingt ist der Olivenbaum ein Symbol für den Frieden und zusammen mit dem Weinstock und Feigenbaum ein Symbol für Weisheit, Wohlstand und bürgerlichem Glück.
Das Olivenernte Programm wird jeweils im Herbst während 10 Tagen durchgeführt. Es findet in Zusammenarbeit mit der Alternative Tourism Group (ATG) statt.
Das Ziel dieses Programms ist es, mit der Präsenz von internationalen Zivilpersonen den palästinensischen Familien zu helfen, sicher ihre Ernte einzubringen. Die Einschränkungen, welche durch die israelische Militärbesatzung und die Siedler während der Olivenernte-Saison auferlegt werden, können somit überwunden werden.
Zusätzlich zur Mithilfe bei der Olivenernte entwickeln die Teilnehmenden ein Verständnis für die soziale, kulturelle, politische, historische und religiöse Situation. Sie haben Einblick in das Leben unter der Besatzung und können gemeinsame Ideen und Interessen miteinander teilen.
Das JAI – ATG Oliven Pflanzprogramm ist ein Teil der JAI Olivenbaum Kampagne. Es dauert 10 Tage und wird jedes Jahr im Februar durchgeführt. Es können alle Personen jeglichen Alters und Hintergrund aus der ganzen Welt teilnehmen.
Die Teilnehmenden erhalten die Gelegenheit mit den palästinensischen Bauern in Kontakt zu kommen. Diese können erzählen wie sie mit der Bedrohung der Siedler umgehen und wie sie die Apartheidsmauer, die Umgehungsstrassen und die Erweiterungen der israelischen Siedlungen erleben.
Während des Programms werden die gesponserten Bäume gepflanzt. In der Regel sind dies vier Felder mit je etwa 400 Pflanzen.
Neben der Arbeit auf dem Feld erhalten die Teilnehmenden die Möglichkeit die palästinensichen Städte Bethlehem, Jerusalem, Hebron und Ramallah zu besuchen. Es werden auch plästinensische Organisationen besucht, welche über den Konflikt informieren und Fragen dies bezüglich beantworten können.